Die Schweizer Berge ziehen mich magisch an! Wenn sich dann ein Kurztrip mit einer der schönsten Marathonstrecken kombinieren lässt, ist das natürlich perfekt. Der Jungfrau Marathon ist zwar für einen Bergmarathon sehr groß, aber dennoch zählt er für mich zu einem der schönsten Läufe in den Alpen.
2010 war der Jungfrau Marathon mein dritter Marathon und mein erster Marathon mit Höhenmetern. Entsprechend war es eine große Herausforderung, die ich 2015 bei meinem 20. Marathon wiederholte. Etwa 1.800 Höhenmeter gilt es zu überwinden, wobei bis zum Anstieg nach Wengen etwa bei km 25 erst 200 Höhenmeter absolviert wurden.
Der eigentlich schöne Streckenabschnitt beginnt mit Lauterbrunnen, wo die Läuferinnen und Läufer durch den Ort und das Tal laufen, das von riesigen Felswänden umgeben wird. Nach der Wende im hinteren Tal geht es wieder nach Lauterbrunnen, wo der erste große Anstieg wartet. Auf einem sehr steilen Weg geht es in Serpentienen vom Tal, das auf etwa 800 Meter liegt nach Wengen auf 1.274 Meter. Puh, das kostet Kraft! Aber bereits etwas unterhalb von Wengen werden die Läuferinnen und Läufer mit einem atemberaubenden Blick über das Tal belohnt.
Entlang der Straßen durch Wengen wird es wieder laut und viele Zuschauerinnen und Zuschauer lassen ihre Kuhglocken läuten und feuern mit lautem „Hopp Hopp“ an.
Nach Wengen wird es wieder etwas flacher und auf gut laufbaren Wegen führt die Strecke anfange entlang der Bahnlinie. Die 4000er kommen immer näher und etwa bei km 36 glaubt man, man könnte danach greifen. Einsam ist es allerdings durch die vielen Läuferinnen und Läufer immer noch nicht. Die Strecke führt weiter zur Wengernalp und dem Abzweig Wixi, wo es auf den anspruchsvollsten Teil der Strecke geht. auf schmalen Pfaden geht es stetig bergauf. An ein Überholen ist hier leider nicht mehr zu denken, so dass es im „Gänsemarsch“ Richtung Moräne geht. Der Vorteil dabei ist, man kann das Panorama genießen.
Es ist nun nicht mehr weit, der höchste Punkt der Strecke auf über 2.200 Meter ist erreicht. Es geht quer zum Hang und über einen großen Felsen, bei dem viele helfende Hände unterstützen. Zudem noch ein Stück Schokolade und der Endspurt kann beginnen. Auf einem breiteren Weg kann man es bis ins Ziel laufen lassen und die Anfeuerungen genießen.
Bereits nach meinem ersten Start wusste ich, warum der Jungfrau Marathon die wahrscheinlich schönste Strecke über 42 km ist. Selbst nach zwei Teilnahmen am Jungfrau Marathon steht für mich fest, dass ich ein drittes Mal in Interlaken starten werde!
2010: 5:52.08 Std. | 2015: 5:24.29 Std.
Sehr schöner Bericht vom Jungfrau-Marathon. Ich durfte letztes Jahr im sehr warmen Herbst schon mal auf der Jubiläumshalbmarathon-Strecke (ab Lauterbrunnen) ein wenig Bergmarathon-Luft schnuppern und werde dieses Jahr den Ganzen in Angriff nehmen. Übrigens erst mein zweiter Marathon. Ich freu mich schon sehr und hoffe, dass ich es bis zur Abzweigung Wixi/Wengeneralp vor dem Kehrauswagen schaffe. Keep on Running! Grüsse aus Zürich, Romano
Hi Romano,
ich drücke Dir die Daumen für den Marathon! Freue Dich auf ein super Erlebnis. Ich bekomme auch wieder Lust, zur Kleinen Scheidegg zu laufen… Wenn es nicht so weit zu fahren wäre ;-). Mein erster Start beim Jungfrau Marathon 2010 war damals auch erst mein dritter Marathon. Du schaffst das! Vor allem, genieße es!
Grüße aus Bamberg
Bernd